Der Artikel ist gut, aber ...

Der Artikel ist gut, aber das wesentliche versteckt er am Ende:

“In der Bundesrepublik sind die Vermögen stärker beim wohlhabendsten Prozent der Bevölkerung konzentriert als in den meisten anderen Industriestaaten der Welt. Dieses eine Prozent besitzt mehr Nettovermögen als 87,6 Prozent der Bevölkerung zusammen.”

“selbst in Großbritannien oder der Schweiz, die als wirtschaftsliberal gelten, vereint das oberste Prozent keinen solch hohen Anteil des Gesamtvermögens auf sich. Gleichzeitig werden Vermögen in Deutschland kaum zur Finanzierung des Gemeinwohls herangezogen. Insgesamt tragen die Steuern auf Vermögen – etwa durch Erbschaft- oder Grundsteuer – lediglich 2,7 Prozent zum gesamten Steueraufkommen bei. In Großbritannien und den USA sind es hingegen jeweils mehr als zwölf Prozent, in der Schweiz 7,6 Prozent.”

Wer sich die Grafiken anschaut sieht auch einen interessanten Zusammenhang: Die Länder in Europa mit der höchsten Vermögensungleichheit (Schweden, Tschechien, Deutschland, Österreich) haben gleichzeitig die niedrigsten Steuereinnahmen aus Vermögen! Warum bloß? Es ist ein Skandal, das gerade in Coronazeiten wir alle Kosten der Pandemie durch Staatsverschuldung ableisten, statt durch eine Vermögenssteuer oder eine Erhöhung der Erbschafts- und Grundsteuer. Gerade in Notzeiten ist das absolut zu rechtfertigen und es wäre patriotische Pflicht der Vermögenden dem Land zu helfen (Und viele würde das sicher auch einsehen und helfen wollen)! Schließlich sind sie in unserem Land reich geworden. Ich sehe hier ein großes Versagen der Politik, diese Möglichkeit nichtmal in Betracht zu ziehen.

spiegel.de

Verteilung des Wohlstands: Löhne steigen stärker als Kapitaleinkommen

Lange legten hierzulande nur die Vermögensgewinne zu, während die Löhne stagnierten. Das hat sich geändert – doch wer profitiert davon? Ein aktueller Verteilungsbericht zeigt es. Die wichtigsten Erkenntnisse.

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