"Wir haben aufgehört, Verantwortung für ...
“Wir haben aufgehört, Verantwortung für das zu übernehmen, was in unserem Land passiert, und nun hat unser Land einen Krieg entfacht, den allerschrecklichsten seiner Geschichte. Wir müssen diese Fehler beheben. Wir müssen einsehen, dass jetzt nichts wichtiger ist als die Politik. Politik, verstanden als eine Teilnahme am eigenen Leben, als Selbstbestimmung, als Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen, als Sorge um das, was rundherum passiert. All das ist die Grundlage, auf der wir eine neue russische Gesellschaft aufbauen müssen. Die Flucht in die heimeligen Sphären von privaten Interessen und Konsum hat unsere autoritäre Gesellschaft in die Katastrophe geführt. Das muss aufhören und darf sich nie mehr wiederholen.”
Eine kraftvolle schonungslose Rede, die wohl nur jemand sprechen kann, der nichts mehr zu verlieren hat. Würden alle Russen so denken, würde das Putin-Regime in kürzester Zeit hinweggefegt werden und es wäre mir um die Zukunft Russlands nicht bang. Vielleicht sollte der Westen nicht nur Waffen an die Ukraine schicken, sondern auch an die Opposition in Russland.
„Die Macht sind wir, und wir werden dieses Grauen stoppen“
Heute soll das Urteil über Wladimir Metjolkin und drei weitere Redaktionsmitglieder des Studentenmagazins Doxa gesprochen werden. Seit einem Jahr sind sie unter Hausarrest. Metjolkins Schlusswort vor Gericht – eine flammende Rede gegen den Krieg. dekoder bringt es in deutscher Übersetzung. / Quelle: Mediazona