"Freundliche, gute, glückliche, vornehme und ...
“Freundliche, gute, glückliche, vornehme und sichere Menschen werden nie zu Nazis. Sie mögen der sanfte Philosoph sein, dessen Name im Blaubuch steht, oder Bill vom City College, dem die Demokratie die Chance gab, Flugzeuge zu entwerfen - sie werden nie zu Nazis. Aber der frustrierte und gedemütigte Intellektuelle, der reiche und verängstigte Spekulant, der verwöhnte Sohn, der Arbeitstyrann, der Kerl, der Erfolg hat, indem er den Wind des Erfolgs riecht - sie alle würden in einer Krise zum Nazi werden.
Glauben Sie mir, nette Menschen werden nicht zu Nazis. Ihre Rasse, ihre Hautfarbe, ihr Glaube oder ihre soziale Stellung sind nicht das Kriterium. Es ist das, was in ihnen steckt.
Diejenigen, die nichts in sich haben, was ihnen sagt, was sie mögen und was nicht - ob es nun die Erziehung oder das Glück oder die Weisheit oder ein Kodex ist, egal wie altmodisch oder wie modern, werden zum Nazi. Das ist ein amüsantes Spiel. Versuchen Sie es auf der nächsten großen Party, auf die Sie gehen.” (Übersetzt mit DeepL.com)
Dies ist die Quintessenz eines faszinierenderen Textes aus dem Harpers Magazine in den USA von 1941!
Leider hat er nichts von seiner Aktualität verloren. Denn auch heutzutage glauben viele Menschen gedemütigt worden zu sein. Ich sage glauben, denn das wird ihnen oft eingeredet auch von (schlechten) Medien und entsprechenden populistischen Scharfmachern, z.B.: Die Russen wurden vom Westen gedemütigt, die Republikaner in den USA von den liberalen Demokraten, die Ossis von den Wessis, die Landbewohner von der Stadtbevölkerung, die Ungebildeten von den Experten, …
All diese gedemütigten Opfer (oder die sich dafür halten) sind bereit Faschisten zu wählen, damit jemand ihre (geglaubte) Kränkung rückgängig macht (Making X great again!) und im schlimmsten Fall auch Rache übt für die erfolgte Kränkung des Stolzes.
Wie die Geschichte leider zeigt, wird die Demütigung durch die Wahl vermeintlicher Rächer aber nicht ausgelöscht. Die eigene Demütigung kann man nur selbst überwinden. Eine Möglichkeit ist z.B. sich klar zu machen, dass man auch selbst im Leben andere nicht immer fair behandelt und daher auch vom Leben keine absolute Fairness verlangen kann. Von höherer Ebene gesehen macht das die erlittene Unfairness dann eben doch wieder fair und die Welt ist in Ordnung.
https://harpers.org/archive/1941/08/who-goes-nazi/
Who Goes Nazi?, by Dorothy Thompson
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